Schleifkotten und die Volme

Wenn ein Autofahrer heute auf der Fahrt von Meinerzhagen nach Kierspe vor der Ortschaft Weißenpferd nach links blickt, sieht er nur die Volme in ihrem neuen Bett. Nichts erinnert mehr daran, dass hier vor über 450 Jahren, im Jahre 1553, die erste märkische Mahlmühle gebaut wurde. Sie tat jahrhundertelang ihren Dienst, bis sie 1834 von Joh. Christoph Knoche erworben und zu einem Schleifkotten umgebaut wurde. Keine 20 Jahre später baute sie der neue Eigentümer Karl Hüser von Gut Bremecke bei Kierspe zu einer Fabrik für Drahtnägel. Später wurde sie Knochenstampfe, Drahtzieherei, Fassondreherei, Fabrikation von Raubtierfallen und Werkzeugfabrik. Zuletzt diente das Anwesen als Wohnhaus, bis ein Volmehochwasser die Brücke zur B54 so in Mitleidenschaft zog, dass sie nicht mehr befahrbar war und abgerissen wurde. Das Gebäude kaufte die Stadt Meinerzhagen, ließ es 2013 abreißen und belastetes Erdreich entsorgen. Im Zuge des Regionaleprojekts "Ein Kreis packt aus" wurde die Volme 2014 in ein neues Bett verlegt und das ganze Gelände renaturiert.

 

Bauplan von 1905 (Quelle: Stadtarchiv Meinerzhagen, Signatur A319 Konzession gewerblicher Anlagen)

 

Annonce aus dem Einwohnerbuch des Kreises Altena, Ausgabe 1928 1929, Seite 346

 

Schleifkotten zur Zeit der Firma "C.W. Boecker sen. Raubtierfallen und Werkzeugfabrik" vor dem 1. Weltkrieg

 

Abriss 2013

 

 

 

 

 

Die Volme renaturiert und im neuen Bett (September 2014)

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