Die Mühle liegt im Tal der Ihne in der Ortschaft Mühlhofe (östlich von Valbert) und ist zusammen mit den Mühlen in Fretter und Eslohe die letzte erhaltene Knochenmühle in Westfalen.
Sie wurde 1849 von Gottfried Stamm als zweigeschossiges Bruchsteingebäude errichtet . Das benachbarte Wohnhaus stammt aus dem Jahre 1892. Zweck der Mühle war es, Tierknochen zu zerstampfen, um hieraus Mehl zu gewinnen, das als Düngemittel in der Landwirtschaft eingesetzt wurde. Die notwendige Antriebsenergie lieferte die Ihne, von der ca. 250m von der Mühle entfernt Wasser abgezweigt und in einem Teich gestaut wird. In dem anschließenden Mühlengraben wird das Wasser seit der Renovierung unterirdisch weitergeführt und treibt auf der einen Seite des Gebäudes ein oberschlächtiges Wasserrad an, das mit einer Daumenwelle im Inneren der Mühle verbunden ist. Diese setzt die in einem Holzrahmen eingehängten Stampfer in Bewegung, die in einer vorgelagerten muldenförmigen Vertiefung die Knochen zerkleinern. Die Knochen selbst wurden entweder von den Metzgereien angeliefert oder von den umliegenden Schlachthöfen zum Bahnhof Kraghammer gebracht, von wo sie mit Pferdefuhrwerken zur Mühle transportiert wurden.
Ausschließliche Eigentümer der Mühle war seit der Erbauung die Familie Stamm, ier mit dem produzierten Knochenmehl einen umfangreichen Handel trieben. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde das Mehl ausschließlich als Düngemittel benutzt. 1939 wurde dies allen derartigen Mühlen durch eine Verordnung der damaligen Reichsregierung verboten, so dass für kurze Zeit aus den zerstampften Knochen Seife und Leim hergestellt wurden. 1944/45 wurde die Mühle stillgelegt und begann danach zu verfallen.
In den 1980er Jahren wurden mit Unterstützung der Stadt Meinerzhagen, des Märkischen Kreises, des Amtes für Agrarordnung sowie des Westfälischen Amtes für Denkmalpflege umfangreiche Renovierungsarbeiten vorgenommen: So wurden u.a. die Stampfer und das Wasserrad wiederhergestellt, der Teich neu ausgebaggert und das Wehr erneuert. Die Knochenmühle steht seit 1986 unter Denkmalschutz und ist seit 1989 wieder voll funktionstüchtig.
Knochenmühle und angrenzende Scheune, die das Museum beherbergen
oberschlächtiges Wasserrad
die Daumenwelle, die vom außenliegenden Wasserrad angetrieben wird
im Holzrahmen eingehängte Stampfer, die die Knochen in der unten liegenden Mulde zerkleinern