Das Wasserschloß Badinghagen ist eine Anlage, die aus einer unregelmäßigen Baugruppe aus Zierfachwerk und Bruchstein mit einem komplizierten Schieferdach besteht. Weiterhin ist die um das Gebäude befindliche Wasseranlage kennzeichnend für dieses Objekt. Der Altzustand des Objektes mit seinen Nebengebäuden, Hausgarten und Teichanlagen wird auf einem Ölgemälde von J.G. Huck aus dem Jahre 1770 deutlich. Der jetzige Haupteingang ist über eine zweibogige Steinbrücke mit zinnenbewehrten Brüstungen zu erreichen. Er befindet sich im Bereich des Toreckturmes.  Der Toreckturm wird besonders durch seine Dreieckgiebel und dem achtseitigen Pyramidenhaubendach geprägt. Sockel und Erdgeschoß besteht aus Bruchstein. Das Obergeschoß ist mit einem Fachwerkaufsatz ausgestattet, das u.a. im Bereich des Kragbalkens mit Fächerrosetten verziert ist. Auf dem Dach des Turmes befinden sich Wetterfahnen von 1663 mit dem Keiler als Zeichen der Jagdgerechtigkeit und dem Allianzwappen der Familie Neuhoff gen. Ley.

An das Torhaus schließt sich das heutige Herrenhaus in Form eines zweigeschossigen, traufenungleichen Satteldachflügelbaus an. Der sogenannte Haupttrakt wurde auch aus Bruchstein im Sockel- und Erdgeschoßbereich erstellt. Das Obergeschoß ist wiederum durch Fachwerkaufsatz geprägt. Die beiden Obergeschosse an der Rückseite und an der Südwestwand des Haupttraktes wurden wie Sockel und Erdgeschoß in Bruchstein ausgeführt. Die Rückwand ist im Giebelschild verbrettert und im unteren Bereich in Fachwerk gehalten. Weiterhin wird dieser Bereich durch Drillingsfenster beeinflußt. Dort befindet sich auch eine risalitartige Auslucht mit übergiebelten Fachwerkerker und mit durch Säulen getrennte rundbogige Drillingsfenster. Der Nebeneingang auf der Südwestseite wird von einem zweigeschossigen Fachwerkerker mit Schleppdach überkragt. An das Torhaus schließt sich weiterhin rechtwinklig eine Erdgeschoßterrasse mit Loggin zum Seitenflügel an.

Das Wasserschloß Badinghagen befindet sich in einem Waldgebiet südlich von Meinerzhagen an der Agger. Die gesamte Anlage wird u.a. durch einen Landschaftsgarten mit reichlichem Baumbestand und Fischteichen geprägt. Im Jahre 1160 wird Badinghagen zum erstenmal  im Werdenenr Propsteiregister genannt. Von 1363 bis etwa 1500 war Johann von Badinghagen Eigentümer dieser Anlage. In seinem Wappen wird das Andreaskreuz geführt, welches u.a. auch im jetzigen Meinerzhagener Stadtwappen enthalten ist. Nach 1500 werden die von Carthausen als Besitzer genannt, deren Stammhaus im heutigen Karthausen zwischen Halver und Schalksmühle liegt. Im Jahre 1642 ging durch Kauf der Besitz an Friederich von Neuhoff gen. Ley über. Ein gußeiserner Gedenkstein aus der Generation von Neuhoff, Engelbert und Anna Margaretha von Neuhoff gen. Ley, befindet sich in der Jesus-Christus-Kirche in Meinerzhagen. Drei Generationen später, im Jahre 1725, erfolgte ein Besitzerwechsel durch Heirat der Erbtochter von Neuhoff  mit einem Sohn der Familie von Nagel. Im Jahre 1777 kommt es zu einer Vereinigung der beiden Häuser Badinghagen und Listrignhausen. Zehn Jahre später geht der Besitz durch die Heirat der Erbtochter von Nagel an die Familie Raitz von Frentz zu Schlenderhan über. Seit dem Jahre 1897 ist Badinghagen im Besitz der Familie Dresler. Das Gebäude wird  heute als Wohnhaus genutzt.

 

 

 

 

 

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