Ehemaliges Rittergut Listerhof
Es besteht aus zwei selbständigen, durch eine Torgalerie verbundene Bauten aus Bruchstein und Fachwerkaufsatzgeschossen. Das Hauptgebäude bzw. Herrenhaus besteht aus einem 2-geschossigen Walmdachtraufenhaus mit Segmentbogenfester. Zur Ostseite des Haupthauses gliedert sich ein 2-geschossiges Satteldachtraufenhaus an. Der Haupteingang des Herrenhauses wurde in den Bereich der Torgalerie verlegt. Über dem Torhaus befindet sich ein Uhrendachreiter mit dem Familienwappen des ehemaligen Bauherrn des Herrenhauses Walther v. Selve mit der Devise "Treue um Treue". Das an die Torgalerie anschließende Nebengebäude ist mit rotweißem Fachwerkaufsatzgeschoß und turmartigen Kern versehen. Die Form ist vom Historismus und späteren Jugendstil beeinflußt. Das Nebengebäude hat Volutendecken und eine Zeltdachform. Hierzu wieder ein Anbau mit rotweißem Fachwerkaufsatzgeschoß und einem Flachwalmdach.
Herrenhaus, östlicher Satteldachanbei, Torgalerie und zeltdachartiges Gebäude haben eine Schiefereindeckung. Zur Südseite des Herrenhauses befindet sich im Bereich des ehemaligen Haupteinganges ein Treppenaufgang aus Bruchstein mit einem größeren Plateau. Das Plateau ist von Bruchsteinpfeilern gestützt, die segmentbogenartig miteinander verbunden sind. Am Haus im Bereich der Torgalerie befindet sich ein Grabstein mit der Bez. Elisabeth Sophia v. d. Berswordt 1705. Unterhalb des Herrenhauses befindet sich ein Tor mit Bruchsteinpfeilerpaar und Dach, wo früher die Bezeichnung "Rittergut Listerhof" stand. Überreste des ehemaligen Ritterguts Listerhof befinden sich als Ruine unterhalb des jetzigen Hauptgebäudes.
Das ehemalige Rittergut kam im Jahre 1500 durch die v. Dreisch, danach bei den v. Poppinghausen, den v. Aldenbruck und ab 1705 bei den v. Berswordt in Besitz. Mit dem Nebengut Holbecke kam es an die Familie von de Wall und von diesen durch Kauf an den geadelten Fabrikanten v. Selve aus Altena, der auch als Bauherr des heutigen Herrenhauses gilt. In der Nachkriegszeit diente das Objekt als Kindererholungsheim für eine auswärtige Unternehmerorganisation. 1975 erwarb es Dr. Jürgen Rohrbach, der mit Einvernehmen des Landeskonservators den Außenanstrichs der verputzten Teile und der Fachwerkgeschosse und -giebel erneuerte. 1982 erwarb es Dr. Wolfgang von de Wall, der ein direkter Nachkomme eines der gleichnamigen Besitzer ist.
(Quelle: Sammlung F.Werner)
(Quelle: Sammlung F.Werner)
(Quelle: Sammlung F.Werner)
(Quelle: Sammlung F.Werner)
Grabstein von 1705
(Quelle: Sammlung F.Werner)
Überreste des ehemaligen Ritterguts
(Quelle: Sammlung F.Werner)