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- Veröffentlicht: 23. November 2014
Eine Hausanlage bestehend aus 4 Gebäuden. Im Bereich der Hofeinfahrt befindet sich ein zweigeschossiges, quadratisches Torhaus. Zur linken Seite gliedert sich ein walmdachartiges Gebäude an. Das Torhaus ist mit einer korbbogigen Durchfahrt versehen. Das Dach wird durch eine Welschen Haube bestimmt, wo oben eine Wetterfahne vorhanden ist. Die Dacheindeckung besteht aus Schiefer. Östlich davon liegt das Herrenhaus. Es ist ein zweigeschossiges, sechsachsiges, an den Schmalseiten dreiachsiges Gebäude. Das Haus hat zum Süden hin einen kurzen einachsigen, zweigeschossigen Satteldachvorbau. Im Bereich der Giebelseite ist der Eingang vorhanden. In dessen Mittelachse befindet sich das schlichte rechteckige Werksteinportal mit dem Allianzwappen der Erbauer. Das Wappen ist im segmentbogigen Giebelfeld über der Türverdachung vorhanden und zeigt außerdem über dem Allianzwappen eine Freiherrnkrone und die Bezeichnung Anno 1750, das Datum, wo das Herrenhaus errichtet worden ist. Weiterhin befindet sich ein mehrfach verkröpftes Dachgesims im Bereich des Vorbaus. Das Dach des Herrenhauses ist als Mansarddach konzipiert worden, jedoch ist zu bemerken, dass die untere Dachzone hierbei den gleichen Neigungswinkel der oberen beibehält. Es besteht aus bleigedeckten Blechen. Links neben dem Vorbau des Herrenhauses befindet sich ein mit Bruchstein gefaßter Brunnen, der im Jahre 1970 wiederentdeckt und durch einen runden Aufbau gesichert wurde. Gegenüber dem Herrenhaus ist das heutige zweigeschossige Nebengebäude mit einem Mansarddachtraufenhaus zu finden. Das Nebenhaus dürfte wohl ursprünglich das Hauptgebäude gewesen sein, da das über den beiden mittleren Türen vorhandene Allianzwappen auf den bürgerlichen Besitzer hinweist. Dieser Hinweis ist besonders durch die Initialen HD (Heinrich Dresler) und die Jahreszahl 1897 gegeben. Weiterhin enthält das Allianzwappen eine Freiherrnkrone mit 2 schildhaltenden Löwen. Unter diesen ist die Bezeichnung 1739 zu erkennen. Das Dach des Nebengebäudes besteht aus bleigedeckten Blechen.
Rechts vom Torhaus befindet sich ein eingeschossiges Satteldachgebäude. Dieses Wirtschaftsgebäude wird zur Hofseite durch ein Zwerchhaus mit Ladetür geprägt. Die Dacheindeckung besteht aus Pfannen. Die Fenster und Türen sind mit einem Segmentbogen versehen.
Herren-, Neben- und Torhaus sind verputzte Bruchsteinbauten, die früher auch charakteristische Eckquaderungen enthielten, die dann später durch Putz überdeckt wurden. Die Anlage wird u.a. auch durch den weitläufigen Hofbereich geprägt.
Die Anlage Listringhausen liegt in einem Waldgebiet zwischen Dannenberg und Genkel. Im Jahre 1621 wurde es zum erstenmal urkundlich erwähnt, wo der Kurfürst von Brandenburg dem Listringhauser Gut die Anerkennung als Rittergut zuspricht. Damaliger Besitzer war Friderich von Neuhoff gen. Ley, dem späteren Besitzer von Badinghagen. Im Jahre 1653 wurden die beiden Häuser durch Erbteilung getrennt und Eigentümer wird Caspar Christoph von Neuhoff gen. Ley, ein Sohn des damaligen Besitzers Friederich von Neuhoff gen. Ley. Auf ihn folgen noch drei Generationen seines Geschlechts auf Listringhausen. Danach wurde das Rittergut dem Freiherrn Adolph Joseph von Nagel zu Bedinghagen zuerkannt. Im Jahre 1897 gingen beide Häuser in einer öffentlichen Versteigerung für 40.300 Mark an Heinrich Dresler aus Kreuztal über. Danach wurde Listringhausen und Badinghagen an Heinrich Adolf Dresler vererbt, der mit Susanne geb . Gräfin Baudissin-Zinzendorf von Schloß Rantzau verheiratet war. Danach erbten der Sohn Hellmuth Dresler Badinghagen, der Sohn Siegfried Listringhausen. Während sich Badinghagen noch in Dresler`schem Besitz befindet, wurde Haus Listringhausen nach 2005 an den Industriellen Dahmen verkauft.
Das Objekt Listringhausen wird forstwirtschaftlich genutzt.